In verschiedenen Regionen Europas verehren die Feuerwehrleute andere Schutzpatrone. Manchmal ist die Verehrung von einigen dieser Heiligen nur auf kleine Regionen beschränkt.
Der heilige Florian wird hauptsächlich im deutschsprachigen Raum verehrt, aber auch in Ländern die früher entweder zu Deutschland oder zu Österreich gehört haben. Ich habe Bilder des heiligen Florian in Slowenien und in Kroatien, sowie auch in Südschweden gesehen.
Die heilige Barbara wird hauptsächlich in Frankreich und Italien verehrt. In Norditalien (Südtirol und Trentino) wird ebenfalls der heilige Florian verehrt.
In der Schweiz wird auch die Heilige Agatha verehrt.
In Luxemburg findet man sowohl den heiligen Florian, wie auch die heilige Barbara. Da die Feuerwehrausbildung in Luxemburg zum größten Teil auf der deutschen Ausbildung basiert, hat man auch den heiligen Florian als Schutzpatron übernommen. Allerdings, besonders im Süden des Landes, wird die heilige Barbara als Schutzpatronin der Minenarbeiter verehrt. Diese Minenarbeiter stellten früher einen großen Teil der Bevölkerung der Minettegegend dar. So lag es nahe, dass die Feuerwehren , welche dort gleichzeitig Grubenwehren und Hüttenwehren waren, ebenfalls die heilige Barbara verehrten. In einigen Pfarreien, besonders im Norden Luxemburgs, wird der heilige Donatus als Schutzpatron gegen Blitz und Unwetter verehrt. Da dies früher im ländlichen Raum die häufigste Brandursache war, wurde der heilige Donatus ebenfalls Schutzpatron der der dortigen Feuerwehren.
In der Literatur findet man weitere Heilige:
– der heilige Theobald
– der heilige Nikolaus
– die heilige Agatha
– der heilige Laurentius
– der heilige Mamertus
und sicherlich noch andere
In der Vorgeschichte
In der Menschheitsgeschichte spielt das Feuer eine sehr wichtige Rolle. Die Beherrschung des Feuers unterscheidet den Menschen von allen anderen Lebewesen. Er erkannte schnell den Nutzen des wärmenden Herdfeuers, aber auch die Zerstörungskraft des Feuers, wenn dieses unkontrolliert ausbricht.
Feuer kommt in der Natur nur durch Blitzschlag, Vulkanismus oder Selbstentzündung durch verrottende organische Stoffe vor. Bereits vor ca. 700 000 Jahren konnte der Mensch ein Feuer am Brennen erhalten und somit für seine Zwecke nutzen.
In vielen Religionen und Mythologien wird dem Feuer und seinen Wirkungen eine metaphysische Bedeutung oder Göttlichkeit zugeordnet.
Bei den alten Griechen
In der griechischen Mythologie war Hephaistos der Schmied, welcher für Zeus die Blitze schmiedete, der Hüter des Feuers. Zeus schleuderte diese Blitze dann zur Strafe auf die Erde. Promotheus brachte, gegen den Willen der Götter, den Menschen auf der Erde das Feuer. Für diese Tat wurde er damit bestraft, dass er an den Kaukasus gekettet wurde.
Bei den Römern
Bei den Römern war Jupiter, ähnlich wie Zeus, für die Strafe durch Blitze bekannt. Hier hütete Vulcanus als Schmied das Feuer. Die Jungfrau Vesta hütete das Herdfeuer.
Zarathustra
In der vom Priester Zarathustra begründeten Religion wurden Feueraltäre errichtet. Auf diesen Altären wurden Feuer zu Ehren Ahuru Mazdas unterhalten, weshalb die Zarathustra-Anhänger „Feueranbeter“ genannt wurden. In der Tat wurde das Feuer auch als der Gott „Atar“ (Sohn des Herrn des Lichtes) verehrt.
Hinduismus
Im Hinduismus ist Agnar der Gott des Feuers, der Opfergaben verzehrt.
Germanen
In der Sagenwelt der Germanen war es Thor, oder südgermanisch Donar, der bei seinen Kämpfen mit dem Hammer die Blitze aus dem Himmel schickte.
Shintoismus
Kagutschi ist die Wesenheit des Feuers in der Mythologie des Shinto.
Hawaii
Für die Hawaiianer ist Pelé, die Tochter von Mutter Erde und vom Vater des Himmels. Sie erhielt die Kraft, Steine zu schmelzen und Berge zu schaffen, um beiden nahe zu sein.
Christenheit
Bis heute hat das Feuer nichts von seiner mystischen Kraft verloren.
Friedrich Schiller schreibt in seinem Lied von der Glocke treffend:
„Wohltätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie vom Menschen bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einher tritt auf der eignen Spur,
Die freie Tochter der Natur,
Wehe, wenn sie losgelassen, …“
Ganze Heerscharen von himmlischen Helfern sind in der Christenheit, hier insbesondere in der katholischen Kirche bekannt. Sie wirken als Patron und Beschützer ganzer Gruppen und Berufszweige, welche mit dem Feuer in Verbindung stehen. Sie werden als Helfer bei Feuer, Brandgefahr, Feuersbrunst, Brandwunden, brennenden Krankheiten, Unwetter, Blitzschlag, Hilfe im Fegefeuer, etc. durch Gebete um ihre Hilfe gebeten. Mehrere dieser Heiligen werden auch den 14 Nothelfern zugeordnet:
Achatius
Ägidius (*)
Barbara (*)
Blasius (*)
Christophorus (*)
Cyriacus
Dionysius
Erasmus
Eustachius (*)
Georg
Katarina (*)
Margareta
Pantaleon
Vitus (Veit) (*)
In der Feuerwehrchronik 6-2007 (von Berndt KLAEDTKE und Michael THISSEN) habe ich folgende Liste der Heiligen und himmlischen Helfer gegen Feuer gefunden:
Ägidius van Nimes
Afra von Augsburg
Agatha von Catania
Aldegundis von Maubeuge
Alexius von Edessa
Amable de Rion
Anna
Antonius der Große
Barbara von Nicomedia
Benedikt von Aniana
Bernhard von Clairvaux
Blasius von Sebaste
Brendan, der Reisende
Caesarius von Arles
Christophorus
Clemens I von Rom
Kolumban, der Ältere
Donatus von Münstereifel
Dorothea von Caesarea
Elia, Prophet
Eligius
Erembert von Toulouse
Eustachius von Rom
Firmin
Florian von Lorch
Fridolin von Säckingen
Genoveva von Paris
Germanus von Paris
Helena
Hyacinthus
Irene von Thessaloniki
Jodokus
Johannes Chrysostomos
Johannes der Evangelist
Johannes der Täufer
Johannes und Paulus von Rom
Johannes von Gott
Katarina von Siena
Landericus von Paris
Laurentius
Lidwina von Schiedam
Lucia von Syrakus
Mamertus von Vienne
Marcellus
Maria Magdalena
Martin von Tours
Michael, Erzengel
Nikolaus von Myra
Nikolaus von Tolentino
Osith von Aylesbury
Paulus, Apostel
Petrus der Märtyrer, von Verona
Richardis von Andlau
Scholastika
Sebatian
Thekla von Than
Thomas von Aquin
Ursula von Köln
Vinzenz von Saragossa
Vitus von Lucania
Veroles
Wendelin