Florian(us) wurde wahrscheinlich in Zeiselmauer geboren und starb am 4. Mai 304 in Lorch als Märtyrer. Die Überlieferung seiner Lebens- und Leidensgeschichte reicht bis in das 7./8. Jahrhundert zurück. Danach wirkte er als Kanzleivorstand des Stadthalters Aquilinus in Noricum. In der Christenverfolgung unter Kaiser Diocletian ließ Aquilinus in Lorch 40 Christen martern. Florianus wollte sich bei seinem ehemaligen Vorgesetzten für sie einsetzen, doch ließ dieser auch ihn verhaften und verurteilte ihn zum Tod. Man warf ihn mit einem Stein um den Hals von einer Brücke in die Enns. Florian ist der einzige namentlich bekannte und historisch fassbare österreichische Märtyrer aus frühchristlicher Zeit. Als Begräbnisstätte wird der Platz des Augustiner-Chorherren-Stifts St. Florian angenommen, das über die Jahrhunderte hinweg seine Verehrung pflegt. Mauerreste unter der Stiftskirche weisen in das 4. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1900 fand man die Gebeine der 40 Märtyrer in der ehemaligen Basilika von Lorch.
Das Heiligengedächtnis wird am 4. Mai begangen. „Florianus und die Märtyrer von Lorch“ ist ein nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender, Hochfest in den Diözesen Linz und St. Pölten. Er zählt zu den 14 Nothelfern. In der Vornamenstatistik 2010 liegt Florian auf dem 10. Platz.
Darstellungen zeigen den hl. Florian meist als jugendlichen Ritter, der mit einem Wasserschaff ein brennendes Gebäude löscht, oder mit einem Mühlstein.
Im Herrschaftsbereich der Habsburger hatte der Kult auch politische Funktion: Florianus wurde als Patron gegen andrängende Gefahren (besonders aus dem Osten, Türkengefahr) angerufen. Seit 1971 ist er Linzer Diözesanpatron, seit 2004 (1700. Todestag) Landespatron Oberösterreichs (vorher: St. Leopold). Der hl. Florian ist der Schutzherr der Bierbrauer, Böttcher, Feuerwehren, Hafner, Rauchfangkehrer, Schmiede, Seifensieder, Weinbauern; gegen Dürre, Feuergefahr (weil er schon als Kind ein brennendes Haus gelöscht haben soll), Hochwasser, Sturm.
Bräuche sind in zahlreichen Gemeinden mit den Freiwilligen Feuerwehren verbunden. Sie feiern am Florianitag eine Messe, an der sie in Uniform teilnehmen. Meist sind damit die Angelobung der neu Eingetretenen und ein Fest verbunden. In Sankt Florian (Oberösterreich) ehrt das Stift seinen Patron mit einer feierlichen Messe. Um die Kirche ist ein Standlmarkt aufgebaut. An einem Stand gibt es rote und weiße Wetterkerzen zu kaufen. Man kann sie vor dem Gottesdienst segnen lassen. In Kärnten (z.B. St. Veit im Jauntal, St. Marxen, Zell) lassen sich Heischegänger, die Florianilieder singen, mit Florianischnitten und anderen Lebensmitteln belohnen. In Eberndorf preist das Lied den Märtyrer, der ertränkt wurde, als „herrliche Blume in Gottes Garten“. Das Ritual sieht vor, dass die Sänger mit ihrem Glückwunsch vor verschlossenen Türen stehen. Danach öffnet sich das Fenster und sie erhalten Eier und Schmalz. Erst dann geben sie das Lied zum Besten.
Quellen: Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Herzberg 1995. Bd. II/Sp.64 (ISBN 3-88309-032-8)